Publikation: Stärken der Qualitätssicherung in schweizerischen Hochschulen

Zusammenfassung

Eine thematische Analyse der AAQ untersucht in sechs Verfahren der institutionellen Akkreditierung nach HFKG vertieft die Stärken des Qualitätssicherungssystems – im Gegensatz zu den Schwächen, die üblicherweise im Fokus der Bewertung stehen. Dazu werden aus den Selbstbeurteilungsberichten, die von den Hochschulen selber verfasst wurden, und den Gutachterberichten, welche die externe Begutachtung des Qualitätssicherungssystems der Hochschulen widerspiegeln, die Stärken extrahiert, geordnet und in Bezug auf die Qualitätsstandards analysiert. Zudem wird ihre Verwendung in den Berichten in die Analyse miteinbezogen und die Bedeutung von Stärken mittels der Untersuchung des Begriffs «Stärke» genauer betrachtet.

Die Analyse zeigt, dass es kein einheitliches Verständnis von Stärken gibt und der Bezug der Stärken zur Qualitätssicherung (und den Standards) nicht immer ohne Weiteres sichtbar und nachvollziehbar ist. Die Stärken haben im gesamten Prozess der institutionellen Akkreditierung nur eine Nebenrolle, sie können aber auch ganz bestimmte Funktionen haben und die Gesamtwirkung beeinflussen. Obwohl dies sicherlich nicht in allen Fällen bewusst oder gezielt so eingesetzt wurde, können die Stärken von Schwächen ablenken oder sie können Kritik etwas abfedern. Aber auch die umgekehrte Variante, dass eine Schwäche eine Stärke noch stärker macht, ist sichtbar. In jedem Fall ist es wichtig, den Kontext, in dem sich Stärken befinden, wahrzunehmen und sie nicht gänzlich isoliert zu betrachten. Die kritische Betrachtung der Stärken (und Schwächen) und ihrer Verwendung in dieser Analyse kann auch eine sensibilisierte Wahrnehmung dafür zur Folge haben.

Vermutlich aufgrund der geringen Menge der einbezogenen Verfahren kann kein klares Bild prominenter Stärken gezeichnet werden. So sind insgesamt viele unterschiedliche Stärken erkennbar und wenig Häufungen. Beim Vergleich der beiden Berichtarten (Selbst- und Fremdbeurteilung) sind vor allem grosse Unterschiede in der Anzahl der genannten Stärken erkennbar. Die Selbstbeurteilungsberichte zählen fast genau doppelt so viele Stärken wie die Fremdbeurteilungsberichte. Trotz der sehr unterschiedlichen Gestaltung der beiden Berichtarten lassen sich einige Gemeinsamkeiten erkennen, die auch direkten Bezug zu den Qualitätsstandards haben. So wird gezeigt, dass die Qualitätssicherung allgemein gut verankert ist und breit getragen wird. Die Hochschulen stehen finanziell gut und längerfristig gesichert da. Die Infrastrukturen sind von guter Qualität und die Mitarbeitenden und Nachwuchswissenschaftler werden gefördert und unterstützt.

Bericht Stärken der Qualitätssicherung in schweizerischen Hochschulen